Friday, September 16, 2005



Wer sich schon mal gefragt hat, warum ich seit einiger Zeit schlecht zu erreichen bin und warum in meiner Wohnung keiner aufmacht, der bekommt hier die Antwort!
Seit dem 1. September bin ich Kanadier auf Probe. Also ich bin kein Boot geworden , oder so, ich bin in Lethbridge (Canada).



Operation Canada: Ich gehöre jetzt zur Gattung der Austauschstudenten und bin bis zum Ende März 2006 hier in Lethbridge zu finden. Die University of Lethbridge wird von nun an nur noch kurz "UofL" heißen. Und so sieht sie aus:

Ich studiere hier Kinesiology, was in etwa dem deutschen Sportstudium entspricht, außerdem bin ich nicht ganz allein. Fabian, mein treuer Kommilitone aus Magdeburg begleitet mich. Wir kennen uns und bereits seit zwei Jahren, seit dem ich in Magdeburg studieren.


Anreise: Los ging es in Hannover und obwohl Hannover gar nicht an einem solch großen Fluss liegt, ist ganz schön Wasser geflossen. Meine Eltern und Claudi haben mich verabschiedet, das ging recht schnell und war auch für alle Parteien das Beste.
Nach einem Stopp in Frankfurt ging es auch schon unwesentlich später weiter nach Calgary. Wer nicht weiß wo und wie wir gesessen haben, wird kaum glauben, dass es noch unbequemer gegangen wäre. Entweder hätte ich auf Fabians Platz, oder auf der Tragfläche sitzen können. Die 11 Stunden im Flugzeug wurden uns von den aktuellen Kinohits von 1967 erleichtert und eigentliches wirkliches Highlight für mich war die Überquerung Grönlands. Es ist kein Märchen: Grönland besteht wirklich aus Schnee, Eis und Bergen! An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass bei der Sitzplatzverteilung die "Aus-dem-Fenster-guck-Zeit" erfasst werden sollte, die jeder anstrebt. Dann würden die Schlafmützen, die die Fensterplätze blockiert haben nämlich auf dem Gang schlafen.

Dann waren wir 5 p.m. Ortszeit in Calgary. Immer dabei unsere drei Probleme: Fabians Koffer, meine Koffer und keine Ahnung wie es weiter geht. In Calgary wurde der 100. Geburtstag Albertas gefeiert, daher gab es keine Übernachtungsmöglichkeit unter 300$ und außerdem, was mich noch mehr beschäftigte: Keine Berge! Hatte hier nicht jemand was von den Rockies erzählt? Flacher als Krottorf und manche meiner Wortspiele.
Kurz um haben wir eine Taxi zur Innenstadt genommen. Der Taxifahrer war Inder, Gott sei Dank kein Blinder, und sprach schlechter Englisch als ich. Wir sind dann mit dem Greyhound Bus noch nach Lethbridge weitergefahren, frei nach dem Motto, wenn wir in Calgary nicht wissen wohin, dann können wir genauso gut in Lethbridge nicht wissen wohin. Es war stock finster und auf halber Strecke ist unser Bus, nach einer kurzen Pause, nicht mehr angesprungen. Ja so sind sie die kanadischen Busse, immer für eine Überraschung gut. 1 1/2 Stunden später kam ein Ersatzbus. Statt 3 Stunden waren wir nun 5 Stunden unterwegs. War ja egal, wir wußten eh nicht wohin ...

Here we are! Nachts um zwei angekommen am Ziel, haben wir uns ein Motel gesucht und dort die Nacht verbracht. Was mir dazu noch einfällt ist, dass der Master of Desaster seltsamerweise am Morgen seinen Koffer nicht mehr aufbekommen hat. :-) . Wir haben das Problem später mit Kraft gelöst. Der nächste Taxifahrer sah ganz schön verrucht aus, hat uns aber schließlich sicher zur Uni gebracht.

Es reicht, wenn wir uns die ganze Rennerei angetan haben. Euch erspar ich das. Schließlich sind wir in unserem endgeilen Appartement gelandet und unsere drei Problem waren auch wieder da: kein Geschirr, keine Deckbetten und keine Klobürste. Das hätte uns ja mal jemand sagen können und so rannte uns weiter das Geld aus der Tasche.
Heute sieht es schon etwas freundlicher aus:


Was ist bisher passiert?: Wir haben die ersten Tage, unter tollsten Wetterbedingungen wandernderweise verbracht. Lethbridge wird von einem Canyon geteilt, welchen wir einmal nach rechts und einmal nach links entlang gewandert sind, immer am Old Man River entlang.

Für unsere ersten Schritte auf kanadischen Boden war es schon sehr aufregend. Die Brücke am linken Bildrand ist eine Eisenbahnbrücke. Es ist die höchste und längste Brücke dieser Art und verdient es auf den folgenden Bild nochmal gewürdigt zu werden.


Ohne Leichtsinn wäre unser Erfahrungsschatz doch bestimmt nicht so groß, wie er es derzeit ist. Leichtsinn war auch das Thema der ersten Wanderung. Eine gescheiterte Flussüberquerung an der engsten Stelle des Flusses, weil da der Weg am kürzesten war?!

Das hatte wahrscheinlich schon einmal jemand versucht, allerdings aus einem triftigeren Grund. Die folgenden Entdeckungen sollen für sich sprechen.



Opfer,... Täter,..

in einem Land 8 Stunden vor unserer Zeit...................................


Ja das war unser erster Tag in Lethbridge. Am zweiten ging es flussaufwärts und die Messlatte hing hoch, daher wurde es weniger aufregend. Aber wer keine Action hat, der macht halt welche.
Im Hintergrund des fototechnischen Meisterwerks ist schön die Uni auf der linken und Lethbridge Downtown auf der rechten Seiten zu sehen.
..., naja ganz schön klein, dafür bin ich ganz groß! :-)

Fortsetzung folgt ....

1 Comments:

Blogger fab worldwide said...

yeah.......... rock-n-roll dude

8:43 PM  

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