Saturday, September 17, 2005

Am 6. September ging dann der ganze Spaß los. Inzwischen hatten wir ein Deckbett und Original Lethbridger Plastik Partybesteck. Fabian hatte inzwischen auch seinen Koffer offen, so dass unsere kleine 2-Raumwelt wieder in Ordnung war.

Am Morgen des besagten Tages fanden wir uns dann zu einem Orientierungstreffen ein, welches sich nach 20 minütiger Geselligkeit mit vier weiteren Internationalen als Druckfehler herausstellte. An dieser Stelle möchte ich ruhig mal hervorheben, wie beeindruckt Tracy, unsere Betreuerin war, als sie feststellte, dass wir bereits alle administrativen Wege (CheckIn, ID besorgen,…) erledigt hatten. Anschließend wurden wir umgehend als „Neue“ gekennzeichnet und in einem gelben Strom auf Erkundungstour durch die Uni geschickt. Für uns alte Hasen, war es recht langweilig, da wir inzwischen alles gesehen hatten. Toll waren die ganzen Geschenke, die wir bekommen haben: Kugelschreiber, Hefter, Gutscheine für einen Friseurbesuch, den Pizzaservice, die lokalen Kneipen, alle anderen Kneipen, Gutscheine für Gutscheine und nicht zu vergessen, dass tolle gelbe T-Shirt.

Dann kam langsam die Zeit, wo ich mal Bock auf ein Bier hatte. Alkohol gibt es hier nur in den so genannten Liquor Stores. Fabian hat noch gefragt, ob ich meine ID (Personalausweis/ Reisepass) mithabe. Hatte ich natürlich nicht. Da stand ich nun an der Kasse mit meinem "Canadian Beer". Bierfachverkäufer:“ können Sie sich ausweisen?“ Stefan:“ Nein“ Bierfachverkäufer:“ Dann kann ich Ihnen kein Bier verkaufen“ Stefan:“ Kann dann mein Freund das Bier kaufen?“ Bierfachverkäufer:“ Ja“, Stefan gibt Fabian 5$; Bierfachverkäufer:“ Jetzt habe ich gesehen, wie Sie Ihm Geld gegeben haben und darf Ihm das Bier nicht verkaufen!“ Fabian:“ darf ich das Bier mit meinem Geld bezahlen?“ Bierfachverkäufer:“ ja, wenn ihr Freund raus geht.“ Ruck zuck stand ich vor der Tür und Fabian hat mir mein Bier gekauft. Danke Fabian. Ich habe die Dosensuppe nicht mal ausgetrunken.

Dann kam die Zeit der ersten Kurse. Man kann in der ersten Woche die Kurse in den Stundenplan wählen, oder bereits gewählte rauskicken. Letzten Endes ist es bei folgenden Kursen geblieben: Theories of Strenght Training (hochinteressant!), History of Sports (gut das es auf canadisch ist), Swimming II (Rettungschwimmerausbldg.) , Acadamic Writing (hilft hoffentlich). Im kanadischen System finden die Kurse entweder Mo, Mi und Fr, je 50min statt, oder Di und Do je 75min. Schon nach 2 Wochen kann ich sagen, dass der Lerneffekt wesentlich besser ist. Unter diesen Bedingungen ja auch kein Wunder...

Nun kam die Regenzeit und es sind die derzeit wichtigsten Orte am Campus zu nennen. Die Schwimmhalle, mit der größten beweglichen Schwimmplattform Nordamerikas und das Fitnesscenter. Die Ausstattung beider Einrichtungen lässt unweigerlich auf den Wohlstand der Universität schließen. Die Schwimmhalle ist sehr gepflegt und modern. Auf den Rängen werden von unzähligen Studenten gerne Lernsessions und Schläfchen abgehalten. Das Fitnesscenter ist extrem gut ausgestattet mit einer Vielzahl Laufbänder, Radergometer, Crosser, Spinningräder und allen Muskelpumpen, die man sich vorstellen kann. Fitnesscenter und Pool kosten nur 60$ pro Semester.

Es hat 3 Tage am Stück, ununterbrochen in Strömen geregnet!

Party: Eigentlich lernen wir ja nur mit den Nasen in den Büchern, jedoch einmal sind wir aus Versehen auf ein Rockkonzert gestolpert. Theory of a Deadman (Spiderman: The invisible Man) haben die Bühne gerockt und das nicht schlecht. Die Vorbands waren auch Klasse. Es hat nur meine Lieblingsrockröhre gefehlt! Die habe ich doch sehr vermisst !!!

Die andere Party war eher ein Schuss in den Ofen. Wir haben mit einem Kabarett gerechnet, so war es zumindestens ausgeschrieben. Auf kanadisch heißt das aber wohl Mottoparty. Wir waren eine der wenigen, die kein Hawaii Dress an hatten und älter als 21 . Oh Mann, und dazu hatten wir noch einem BMI (BodyMassIndex) unter 25. Ich habe noch nie soviele übergewichtige Jugendliche auf einem Haufen gesehen.Was den Haufen logischerweise sehr groß werden lässt. Das gilt für die gesamten zwei Wochen right here in Canada. Ich habe ein paar Bier mit den Jungs aus dem Nachbarblock getrunken, was aber die Party nicht mehr gerettet hat. Wir waren pünktlich zu Hause.

...ne Party, die rockt.

In dieser Woche hatten wir eine weitere Party. Unsere Nachbarin Asako hat uns zu Ihrer Geburtstagsparty eingeladen. Erst hatten wir keinen Bock, aber
schließlich war es ein sehr netter Abend. Asako(27) wohnt mit Ikuko(21) zusammen. Beide stammen aus Japan und waren bereits in Gesellschaft von einer weiteren Japanerin und zwei Süd Koreanern. Wir haben den ganzen Abend gegrübelt, ob Ikuko straff war. Mit überraschenden, ja geradezu erschreckenden unverständlichen Zwischenrufen hat sie die Meute wach gehalten. Ikuko verdient es an späterer Stelle nochmal vorgestellt zu werden. Sie war auf jeden Fall nicht betrunken. Seither pflegen wir eine tolle nachbarschaftliche Beziehung. Ein Geschenk haben wir auch schon bekommen.


....eine kleine asiatische Aufmerksamkeit.

17.09.2005

Heute war vorerst das letzte offizielle Willkommen. Das war erst stink langweilig, hat sich aber schnell geändert. Wir wurden hinterlistig mit einem Abendbrot gelockt und wer die Nahrungsmittelpreise kennt und weiß, dass wir uns nur noch von Käse, Leberkäse und Cornflakes ernähren versteht unsere Blauäugigkeit. Nach einem mehr oder weniger interessanten Vortrag über grundlegende Dinge des Lethbridger Studentenlebens und Kanadischer Kultur, wurden in gemütlicher Runde erste Erfahrungen ausgetauscht. People from Sri Lanke, England, South Corea, Malaysia, China, Japan, Nigeria, Jamaica, Ukraine and Germany have been there! Bunter ging es nicht. Ach ja, Ikuko war auch da J!

Es war irgendwie toll, weil alle total offen gewesen sind. Das lag wohl daran, dass wir alle im gleichen Boot saßen. Fabian hat in seinem Vorstellungsgespräch gleich die ganze Old Man River Story aufgerollt. Das hat er ganz gut gemacht, auch wenn der Knochen gleich um 20cm gewachsen ist. Solche Sachen kann er mit seinen zwei Jahren Highschool Englisch- Erfahrung gut rüberbringen. Ich fand's gut und habe mich selbst darauf beschränkt mich über die Lebensmittelpreise zu beschweren und darauf hingewiesen, dass ich wohl meine Eßgewohnheiten ändern muss. Außerdem finde ich es seltsam, dass mich ständig Leute im vorbeirennen nach meinem Wohlbefinden fragen und schon vor der Antwort wieder am Horizont verschwunden sind. Zum Abschluss haben wir den Stuhltanz gespielt. Ihr wisst schon, wenn die Musik ausgeht, fliegt der jenige ohne einen Stuhl unterm Hintern. Nette Leute, viel gelacht, gut gegessen …. ! Geiler Abend!

Morgen geht es nach Waterton …

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