Monday, October 03, 2005

Crownest (Alberta, Canada), 2005

Ich finde es echt schwer den Schwerpunkt des Wochenendes zu definieren. Soll ich mich für Ferienlager 2005, oder die Schlammschlacht vom Coleman Creek entscheiden. Grübel, grübel, …, o.k., da ich ja ein Kerl bin und Einsauen im Alter von 25 Jahren immer noch fetzt, entscheide ich mich die zweite Variante und hier kommt mein Blog:


Die Schlammschlacht vom Coleman – Creek

Egal wie, ich war doch tatsächlich noch mal im Ferienlager und bei allem was ich nun schreiben werde, möchte ich vorweg nehmen, dass ich ja keiner Religion angehöre und hoffentlich amüsant formulierte Bemerkungen über das kirchliche Umfeld lediglich dem Wohlbefinden der Leseraugen dienen und keineswegs respektlos gemeint sind!

Das Base-Camp-2005, so lautet der offizielle Name, ist eine Art Abenteuer Camp, welches von dem Christenverband organisiert wurde. Fabian hatte davon Wind bekommen und da wir ja weiterhin auf solche Events angewiesen sind, haben wir uns dafür angemeldet. Wir sind jedoch recht skeptisch an die Sache heran getreten, weil nicht ganz klar war, ob wir dort vielleicht im Religionsunterricht landen.

Crownest hieß der Ort, also heißt er immer noch …, und liegt 1 ½ Stunden westlich von Lethbridge. Die Kirchengemeinde hat dort in einem Waldstück, in der Pampa ein Jugendcamp, in welchem wir vom Freitag bis heute, also Sonntag gehaust haben. Crownest liegt in einer riesigen Kohleförderregion, die dementsprechend in ihrer Infrastruktur und Namensgebung geprägt ist. Das heißt nicht, dass alle Häuser schwarz sind, die Orte Namen wie Kachelofen, oder Kohlesack haben, nein, ein paar Einfamilienhütten haben sich mühsam zusammen gefunden und dem Ort Namen wie Coleman, oder Pinchers Creek gegeben. Alles in allem eine interessante Region in den Rockies!
Ja was geht so ab im Christen Camp? Das erste Mal haben wir vor der Abfahrt gebetet. Anscheinend hatten alle die Bitte um besseres Wetter gehört, nur der nicht, der es hören sollte. Beim nächsten Mal haben wir uns vorab für das Essen bedankt und selbst nach dem Essen waren wir dankbar dafür, dass wir das dreckige Geschirr abwaschen durften. Danke! Es war sehr interessant mal hinter die Kulissen dieses Lebens zu sehen. Ich meine, wer von Euch kann sich heute noch vorstellen, dass Jungs im linken und Mädchen im rechten Hausflügel schlafen? Also ich hätte gewusst, was ich nachts getan hätte wenn unser Lord mal nicht hingesehen hätte und meine Claudi nicht mal 30 Meter weit weg hinter einigen kalten Mauern gelegen hätte. Ganz allein. Einsam. Ohne mich! Zumindest war unser Pärchen artig und die anderen waren noch so jung, dass sie beim Einschlafen eh noch an andere Sachen gedacht haben. Die Abende wurden mit Themen bestückt. Am Freitag haben wir uns über Risiko und Glauben unterhalten und am Sonnabend haben wir Bruce Allmächtig (Jim Carry) gesehen und anschließend darüber gesprochen, was das mit Gott zu tun hat. Details würden so manche interessierte Leser von meiner Seite vertreiben, also soll es hierzu reichen.
Auf zur Schlacht vom Coleman Creek !!! Am Sonnabend waren wir mit acht Leuten mit den Mountainbikes unterwegs. Meins war auf jeden Fall drei Nummern zu klein. Nach dem ersten Blick am Morgen aus dem Fenster war ich erstmal gegen alles und vor allem gegen Radfahren. Es hatte in der Nacht durchgeregnet. Wir sind trotzdem losgefahren und haben die ersten Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Dan war unser Anführer und meines Erachtens ein versierter Downhill biker mit entsprechendem Equipment. Die Strecke war teilweise total aufgeweicht und von tiefen Fahrspuren durchzogen. Wie tief diese und andere Schlammlöcher waren, könnt Ihr selbst sehen. Irgendwann hatte es jeden erwischt und wir gelangten an den Punkt, wo man einfach nichts mehr zu verlieren hatte. Danke an North Face und Jack Wolfskin ihr habt eure Sache gut gemacht! Meine Klamotten sind auch wieder sauber!

Neben den Schlammexzessen und Flussüberquerungen gab es auch technisch sehr (!!!) anspruchsvolle Etappen, die echt Spaß gemacht haben. Unser Tagesziel haben wir nicht erreicht, weil nicht jeder gewillt war, per Rad durch einen Fluss zu fahren. Es war trotzdem echt Klasse!

Zum Sonntag vielleicht noch soviel: Da macht man sich Sorgen, nicht vom Bären aufgefressen zu werden und dann kommt so ein blöder Hund! Ja, ich hatte die Hosen voll! Wir waren morgens ne Runde vorm Frühstück in B.C. (British Columbia) Rad fahren. Auf dem Rückweg hat sich uns der besagte Hund in den Weg gestellt und es gab nur diese eine Straße zum Haus. Wir haben vier Anläufe gebraucht, um an ihm vorbeizukommen. Fabian ist einfach losgeschossen, da war ich schon 30Meter hinter ihm zurück. Damit hatte er den blöden Köter aufgescheucht , der dann pünktlich zu meinem Eintreffen wieder an der Straße war. Nach einem gemeinsamen zehn Meter Sprint ist dann meine Kette abgesprungen, worauf sich meine Geschwindigkeit schnell und gezielt dem Stillstand nährte. Dann habe ich erst den Hund angebrüllt, oder unseren Gastgeber um eine helfende Hand gebeten. Da bin ich mir nicht mehr so sicher, auf jeden Fall hätte er ja mal einen Blitz auf den Hund schicken können. Hat er aber nicht, stattdessen hat er meine Kette wieder aufgelegt und ich habe mir selbst geholfen.

Das war eine kurze Zusammenfassung vieler Eindrücke unseres Wochenendes! Der Text ist lang, darum einen Dank an alle geduldigen Leser!

Stefan

1 Comments:

Blogger fab worldwide said...

hey.... canada scheint ja echt zu rocken...... :-)

10:12 PM  

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