Wednesday, December 07, 2005

Frostboarding & Frustboarding

„Meine Damen und Herren und nun zum Wetter. In Deutschland ist es weiterhin heiter und freundlich, während in Lethbridge weiterhin die Eiszeit Einzug hält!“ Ich muss mal nachrecherchieren, ob es in Canada immer so kalt ist, denn wenn es der Fall sein sollte, würde sich erklären warum Bären einen Winterschlaf halten. Das ist bestimmt gar kein Winterschlaf, die frieren einfach ein. Eisbären. Ich lach mich kaputt!!!

Wir haben uns der Situation angepasst und versuchen auch den größten Teil des Winters schlafenderweise zu überbrücken. Außerdem versuchen wir, uns ein wärmendes Fell wachsen zu lassen, was bisher noch zu keinem nennenswerten Erfolg geführt hat.

Dann kam es am Wochenende zum Snowboard Showdown IV in meinem Leben und ich bin weiterhin der Meinung, dass man Berge im Winter einfach in Ruhe lassen sollte und sie lieber im Sommer sanft mit den Reifenstollen rauf und runter kraulen sollte. ich habe auch mal gehört, dass sanfte Felsmassagen gut gegen Erosion sind. Wir waren in Sunshine (Banff) in den Rockies. Mir hätte es sicherlich mehr Spaß gemacht, wenn außer mir noch ein Grobmotoriker in der Gruppe gewesen wäre. So kam es, dass ich nach etwa 15 Sekunden alleine am Hang lag und von den anderen nichts mehr zu sehen war. Ich war zwar noch einige Male mit meinen Augen ganz nah am Schnee, habe aber dennoch ihre Spuren nicht verfolgen können. So ging es so ziemlich den ganzen Tag. Als nach der Mittagspause Besserung in Sicht war, riss meine Bindung. Ja so viel Power will erstmal gebändigt werden. Trotzdem war es im Großen und Ganzen ein ganz schöner Tag, außer das es gefühlte -80°C waren (na ja vielleicht auch nur -30°C, aber die waren es bestimmt) und mich sogar Lukasz’ 12jähriger Bruder am Hang abgehängt hat. Aber immerhin hat die Sonne in Sunshine geschienen und die Rockies sind ja eh toll, auch die Anzahl meiner Prellungen hat sich in Grenzen gehalten.

Vom sagenumwobenen Canadian Powder haben wir noch nichts gesehen, dafür aber umso mehr von urst leckerer polnischer Küche, denn Lukasz’ Familie, die uns eine Nacht in Calgary beherbergt hat, hat uns zweimal zum Abendessen eingeladen. Das war echt das Highlight des Wochenendes. Ganz lustig war auch im Nachhinein, dass ich schon wenige Minuten nach unserer Ankunft, das Badezimmer, welches von innen verriegelt war, von außen geschlossen habe. Das hat zunächst für Verwirrung gesorgt, dann hat aber Lukasz die Problematik mit einem Dietrich gelöst.

Bei uns ist jetzt die letzte Uni – Woche angelaufen. Es ist noch ein bisschen was zu tun. Bei den Temperaturen, die hier herrschen, kann man die Milch auch mal ne Nacht draußen stehen lassen. Tagsüber sind es etwa -15°C bis -20°C. Da wird auch schon mal die Heizung angemacht. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, wie sich wohl die nächtlichen Temperaturen von unter -25°C anfühlen würden. Ich möchte auf jeden Fall nicht "Old Man River" heißen, denn dann würde ich mich ziemlich steif fühlen.
Das war es von hier!
Take care!

Euer Stefan

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