Tuesday, November 08, 2005


The City of Ice

Am letzten Wochenende haben wir einen kleinen Vorgeschmack von dem bekommen, was uns hier im Winter erwarten wird. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so gefroren habe.

Ich war am Sonnabend mal wieder in Waterton. In Lethbridge war beim Start strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Der Wind war schon recht frisch, aber im Gegensatz was uns in den Bergen erwartet hat, war es T-Shirt Wetter. In Waterton liegt inzwischen Schnee und das idyllische spätherbstliche Flair ist wohl vor dem dort tobenden Hurrican geflohen. Bis an die Berggrenze ist es, nicht ganz überraschend, immer noch flach und dann erheben sich die riesigen Felsen. Das ist also eine Sache, die sich auch im Winter nicht ändert, …man weiß ja nie: andere Länder, andere Sitten. Was etwas anders war, war das Klima hinter dem Ortseingangsschild. Schneebedeckte Berge eingehüllt in dicke Wolken, die aber noch hoch genug hingen, um von einem tollen Blick sprechen zu können. Und dann war noch der Wind, der alles andere als ein himmlisches Kind war. Dieser hat die ungefähr -80°C kalte Luft durch die Stadt geweht. Nichts desto trotz haben wir,… ach ja, wir sind: Andrew, Vanessa und Aron,… den „Bear Hump“ (im Hintergrund des Gruppenbilds!) bestiegen. Nachdem Trip habe ich im Internet sicherheitshalber noch mal nachgelesen, ob es in Australien schon mal Schnee gab. Gab es!!! Andrew hat ihn also nicht zum ersten mal gesehen und damit muss die Ursache für sein Verhalten woanders liegen. Es war die reinste Schlacht den Berg hinauf, mit jedem Blick für die Umgebung riskierte man Schnee im Ohr, oder einen Australier, bzw. ein oder zwei Kanadier auf dem Rücken. Es war mal wieder ne echt schöne Wanderung! Im Anschluss waren wir noch in der „Stadt“. Dort ist die Saison vorbei. Alle Geschäfte sind verrammelt und winterfest gemacht. Nachdem die asiatischen Invasionen 2005 überstanden sind, kommen die eigentlichen Bewohner wieder zurück. Ganze Herden von Rehen und Bergschafen, oder vielleicht waren es auch Bergziegen, ziehen durch die Straßen. Ja das war Waterton, Klappe die Dritte! Zurück in der Wohnung habe ich mich erstmal wiederbeleben müssen. Fabian erging es inzwischen nicht viel besser auf dem Football Feld.

Sonntag: Es geht noch kälter. Laut Wetterbericht waren es am Wochenende in Calgary -25°C. Ich möchte es ruhig noch mal schreiben: minus fünfundzwanzig Grad Celsius! Was könnte man alles Schöneres machen, als zum Football nach Calgary fahren (den ganzen Tag im Whirlpool herumliegen, Saunieren,…). Nachdem wir uns letztens in die ekligen Eishockey Sachen geschmissen haben, war das wohl unsere zweite Lektion auf unserem Werdegang zum knallharten Kanadier. Wir sind mit ca. 20 Leuten zum Spiel der Stampeders vs. Edmonton gefahren. Canadian American Football in der National League. Das Stadion war mit 31.000 Zuschauern nicht ganz ausverkauft, aber die Stimmung war entgegen den Temperaturen nicht ganz gefroren. Die Teams sind die einzigen Teams aus Alberta in der First Division, daher herrscht eine gesunde Rivalität. Nachdem ich in meinen Leben schon viele Limits kennen gelernt habe (Tempolimit, Personenlimit im Fahrstuhl,…) habe ich nun auch erstmals ein Bierlimit pro Person kennen gelernt. Zwei Bier pro Person! Mehr darf auf den Rängen nicht mitgeführt werden. Bei den eisigen Temperaturen ist es mir nicht schwer gefallen, mich danach zu richten. Wir waren ja sowas von falsch angezogen! Das war uns eine Lehre. Ich habe neben Fabians Zähneklappern den Stadionsprecher gar nicht verstanden! Die Stampeders haben mit einigen sehenswerten Touch Downs die Eskimos mit 43: 23 nach Hause geschickt! In dieser Woche werde ich mir noch einige Unterhosen besorgen und wie ich damit aussehen werde, erzähle ich Euch beim nächsten Mal!! Stefan

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

mein lieber manfred, da hätte ich auch bock auf globale erwärmung :-)
schwesterherz

9:53 AM  

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