Wednesday, January 04, 2006



..., drei, zwei, eins: Happy New Year!

Bevor wir die Korken aus Vancouver knallen lassen, möchte ich noch mal ein
paar Worte zum kanadischen Weihnachtsfest verlieren, nachdem inzwischen mehrmals gefragt wurde, ob wir das Steak neu erfunden haben. Steak ist immer noch Steak und hat sich zu Weihnachten nicht auf unseren Tisch verirrt. Bei uns gab es Nudeln zum einsamsten Weihnachten was ich je hatte. Nachdem der Prüfungszeitraum vorbei war, waren nur noch wir im Wohnheim. Josh hatte sich erbarmt und uns Gesellschaft geleistet. Nach dem gemütlichen Abend war ich sehr überrascht, wie viel man über Film- und Popstars wissen kann.

Aber nun ab nach Vancouver. In den sieben Tagen ist viel passiert und ich werde Mühe haben, mich kurz zu fassen. Daher werde ich mich nur auf die nackten Tatsachen beschränken und alle die, die es interessiert, welche Farbe die Tapete in unserem Zimmer hatte, enttäuschen.
Seit dem 25. Dezember befindet sich ein breites und zufriedenes Grinsen in meinem Gesicht. Warum? Weil meine angebetete Claudi in Calgary vom Himmel gefallen ist und ich habe sie aufgefangen. Fabian geht es nicht ganz anders, denn Tine kam gleich hinterher.

Zusammen sind wir nach Vancouver gefahren, um dort das Jahr zu beenden. Und das ist passiert:

Hinfahrt: Wir haben eine Nacht in der Nähe von Calgary geschlafen und am folgenden Tag, nach einem tollen Sonnenaufgang, die Rockies durchquert. Wir blieben von Schneelawinen verschont, aber ohne den reichlichen Regen auf der ganzen Fahrt, wäre es bestimmt noch schöner gewesen.

1.Tag in Vancouver: Die erste Nacht im Hostel hätte kaum lauter gewesen sein können. Wir haben direkt in Vancouver Downtown auf der Partymeile Granville geschlafen. Unter uns war ein Nachtclub mit einer sehr aussagekräftigen Musikanlage. Wir konnten den Bass geradezu spüren.

Fabian und ich hatten ja bereits einiges gesehen und so konnten wir unseren Ladies an die angesagten Plätze unserer Stadt führen.

Zuerst ging es ins Schauaquarium. Belugas, tropische Riesenmonsterfische, Flipper und alle Kumpel von Nemo. Alle waren sie vertreten und haben ihr Bestes zur Unterhaltung der Festlandbewohner beigetragen. Nach einer ordentlichen Portion griechischem Knoblauch auf dem Commercial Drive hat sich die Schlechtwetterfront aus dem Staub gemacht, was aber vermutlich nichts mit dem Knoblauch zu tun hatte. Das Highlight des Tages war 172 Meter hoch und hieß Harbour Center. Wir waren wieder auf dem Aussichtsturm Downtowns und diesmal haben wir bis zur Dunkelheit durchgehalten. Romantik deluxe und tolle Bilder!


2.Tag in Vancouver: Chinatown. Dass die Chinesen ein Völkchen für sich sind, können auch Claudi & Tine bestätigen und warum sich Claudi nach chinesischen Potenzmitteln, in Form von Reptilienschwänzen umgeschaut hat, kann ich mir nicht erklären. In Gastown sollte es eigentlich ein Pfeifkonzert der Dampfuhr geben. Diese dampfte zwar, hielt sich aber verbissen auf Zehn nach Zwölf fest. Mit anderen Worten: Sie stand und das war für uns Grund genug zu gehen. Der Nachmittag stand ganz im Sinne der Zweisamkeit und so bin ich mit Claudi …, wie gesagt ZWEIsamkeit!

Abends haben wir Ben und seinen Bruder getroffen. Wir haben erst eine kleine Drink & Go Tour gemacht und sind dann im Stone Tempel gelandet. Das Nachtleben auf der Granville hatte sich als nicht so sehr berauschend herausgestellt, toll war aber, dass das Hostel gleich gegenüber war.





3. Tag auf Vancouver Island: Die Hauptstadt von B.C. ist Victoria, liegt auf Vancouver Island und der gute Ruf einer schönen Stadt eilt ihr voraus. Claudi & ich haben uns allein auf die Reise dorthin begeben und schon die Fährfahrt war ein Abenteuer. Erst hatten wir das Pech, das erste Auto zu sein, welches nicht mehr auf die Fähre konnte. Dafür hatten wir aber das zweifelhafte Vergnügen, das erste Auto auf der Fähre zwei Stunden später zu sein. Abenteuer ist ja oft eine Frage der Interpretation. Um diese Behauptung zu untermalen, möchte ich das, was nun geschah, zwei Mal erzählen. Claudi’s Version: „Nach halber Strecke bemerkten wir, dass die Fähre gewendet hatte und zum Stillstand kam. Als wir der Ursache nachgingen und vor den Bug spähten, erblickten wir ein einsames, im Ozean vor sich herumtreibendes, Surfbrett. Es war kein Surfer weit und breit zu sehen. Als die Küstenwache verständigt war, ging es weiter.“ Stefan’s Version: „Eine kalte Brise wehte mir um die Nase, so dass ich diese fest an den Körper dieser aufregenden Frau presste. Etwas Seltsames lag in der Luft. Plötzlich: Erst ein Schrei, dann ein dumpfer Schlag. Ein Streit klang aus dem Führerhaus: ‚Bist du blind?’ ‚Es tut mir leid, ich habe ihn nicht gesehen! Kann ja mal passieren.’ ‚Man, man, man und nun?’ ‚Na dann lass uns wenigsten das Board mitnehmen. Ich dreh um.’ Als ich die Situation erkannte, rannte ich mit Claudi an der Hand zum Bug. Als wir uns über die Reling lehnten, war es bereit zu spät. Der Surfer war verschwunden und das Board trieb einsam und herrenlos in den Weiten des Ozeans. Vom Surfer wurde nie wieder etwas gesehen.“ Das ist meine Version und ich hätte auch noch eine Walgeschichte, eine CIA U-Boot Geschichte und auch noch eine „Dem Weihnachtsmann ist was vom Schlitten gefallen - Geschichte“, aber die erzähl ich euch ein anderes Mal.

Wir waren mit dem Anbruch der Dunkelheit auf Vancouver Island und wurden mit einem tollen Dinner bei David’s Familie in Victoria willkommen geheißen. Der tolle Abend klang mit einem Stadtrundgang in Victoria aus. Ich lasse mal die Bilder für sich sprechen.




4. Tag auf Vancouver Island: Auf Vancouver Island gibt es noch richtige Regenwälder, die durch National Parks geschützt sind. David hat uns nach China Beach gebracht und uns in die Tiefe des Regenwaldes geführt. Es war toll, atemberaubend, einzigartig,…! Riesige Bäume, Bäume wuchsen auf Bäumen, Regen, Regen, Regen, ein ganz tolles Grün überall, einfach toll. Wir sind zwei Kilometer hineingewandert, bis der Urwald am Meer endete. Dort haben riesige Wellen den Kieselstrand gespült. Ach war das schön! (Bild rechts ist eine Treppe, welches aus einem Baum geschnitzt wurde. ca. 100Meter)

Dann war ja noch was: Silvester! In Downtown zurück, haben wir zwar erst die „Nine o’clock gun“ verpasst, die jeden Abend um Punkt neun einen Schuss abgibt, dann gab es aber ein tolles italienisches 2005- Abschiedsessen. Um Mitternacht waren wir im Stanley Park und wollten eigentlich ein Feuerwerk der Superlative in einer Stadt, die sich selbst als schönste Stadt der Welt rühmen möchte, bestaunen, aber: Nix! Gar Nix. Nicht eine Rakete in Downtown. Ein paar verlorene Raketen über den Siedlungen, aber ansonsten nichts. Uns hat es nicht die Stimmung verdorben, denn es war trotzdem toll. Man kann sich auch nicht Jahr für Jahr darüber beschweren, dass die Leute ihr Geld in Himmel schießen und dann, wenn es keiner macht, ist es auch nicht richtig.

Am letzten Tag haben wir uns noch den Strand angeschaut und sind an einigen anderen Ecken der Stadt gewesen.

Das war es nun aus Vancouver. Wir wünschen Euch allen ein ganz tolles Jahr 2006!

Take care!

Stefan

2 Comments:

Anonymous Anonymous said...

sieht nach einer traumhaften zeit aus ;)
pass mir auf meine claudi auf!! oder sie auf dich?!? wie auch immer!! ein frohes neues aus Köln!! :-)

6:27 PM  
Blogger SteAtCanada said...

Hey Sarah,
ich werd mein Bestes tun! Gruß aus Alberta!

7:30 PM  

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