Tuesday, March 14, 2006

Sechsundzwanzig


Oh man, was für ein Wochenende! Wie die meisten von Euch gewusst haben, war am Sonntag der 26. Stefan-Tag. Eigentlich im Voraus kein Grund zu feiern, wenn man Euch so weit weg weiß. Aber ihr wäret ja nicht ihr, wenn mein Postfach nicht aus allen Nähten geplatzt wäre und außerdem bin ich ja nicht ganz allein hier. Claudi und Fabian haben sich extrem ins Zeug gelegt, um mich über den außergewöhnlich langen Zeitraum meines Geburtstages hochleben zu lassen. Auch ich konnte davon zehren, dass kanadische Geburtstage ewig dauern. Obwohl es mir verboten wurde, meinen Tag schon nach deutscher Zeit zu feiern, konnte ich mich nicht dagegen wehren, dass um 1:24 MEZ die erste Email eingeflogen kam. Nach einem tollen Tag im Labor des Kinesiology Departments hat mich Claudi ins Kino entführt. Angeblich weil sie total auf romantische Abende mit mir steht und ich wohl auch der Mann ihres Lebens sei, aber Pustekuchen! Der zweite homosexuelle Film innerhalb von zwei Wochen war nur Teil eines ausgeklügelten Plans. Während "Capote" lief und das halbe Kino schlief, hat Fabian halb Lethbridge mobilisiert und in unsere Bude geschleppt. Als wir nun nach dem Kino nach Hause fuhren und Claudi partout nicht mehr in den Pub wollte, habe ich nicht schlecht geschaut, als ich meine Liebste über die Türschwelle getragen habe. Die Freude über Freunde hat schnell die Enttäuschung über die Verpuffung des romantischen Teils überwogen. Alle mit Rang und Namen waren da und der Chefkoch hatte schon den Fisch im Ofen. Nach dem Essen kam es zur Bescherung und die Überraschungsparty wendete sich zur Wachsparty, denn Fabian hat mir neben einem original kanadischen John Deere Shirt eine Packung Enthaarungswachs geschenkt. Ich möchte nicht über den tieferen Sinn des Geschenks nachdenken, auf jeden Fall durfte ich es gleich ausprobieren. Es hat funktioniert und vor allem Peter hat Spaß am Ausprobieren gefunden. Erst die Beine und dann (ganz langsaaam) die Füße, auf dem Weg, die schmerzhafteste Stelle zu finden. Als es nicht richtig weh getan hat, haben wir Simon die Achselhaare gewachst, was aber auch nicht den gewünschten Effekt erbracht hat. Schließlich haben wir Simon noch den Nacken gewachst und da war er dann: der lang ersehnte Schmerzensschrei. Kurz darauf hat sich auch die Security gemeldet, um der ausgelassenen Stimmung entgegenzuwirken. Ein ganz besonderer Dank geht jetzt nach Hause und in die Einsteinstrasse, denn von dort kamen Pakete, die einen sonntäglichen Geburtstagsbrunch ermöglich haben. Drei Stunden Frühstück haben uns nicht davon abgehalten am Nachmittag den Geburtstagskuchen zu verdrücken und abends Chicken Wings zu erlegen.

Zu dem gibt es noch zwei kanadische Bräuche, von denen ich euch erzählen möchte. Erstens: Dem Geburtstagskind wird etwas ausgegeben und nicht umgedreht!
Und zweitens (das hat nichts mit dem Geburtstag zu tun, ist aber trotzdem interessant): Ratet mal, was amerikanische Kinder spielen, während wir Cowboy und Indianer spielen! Die Antwort: Zweiter Weltkrieg!

Danke an alle, die an mich gedacht haben!!!

Euer Stefan

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