Thursday, October 27, 2005

Lethbridge, 26.10.2005
Das vergangene Wochenende war mal ausnahmsweise kein Wochenende der Superlative, dennoch gibt einiges zu erzählen. Der Sport wurde nicht nur in Magdeburg ganz groß geschrieben. An der Uni waren die meisten Aufsätze fällig, wodurch auch das Büffelbild entstanden ist.

Am Sonnabend war bei uns erstmal Kultur angesagt. Fabian und ich hatten unser erstes Date im Theater der UofL. Die Uni hat ihr eigenes Theater! Da wundert man sich als Magdeburger doch, was eine Uni so alles haben kann. Ein Theater, ein tolles Fitness Studio, eine riesige Turnhalle, die Schwimmhalle gleich nebenan, eine Million Rechner über den ganzen Campus verteilt und ganz zu schweigen vom hiesigen Club mit Konzertbühne. Armes Deutschland. Ich möchte gar nicht ausmalen, was noch so alles an den Uni’s wie Vancouver oder Calgary verborgen ist. Wir haben an diesem Abend das Stück „The Village of Idiots“ gesehen. Ein Lustspiel, nein eine Komödie welches in einem jüdischen Dorf namens Helmet spielt. Der Text wurde für alle Freunde des nicht so tiefgründigen Humors geschrieben. Es waren in der Tat recht flache Witze dabei, die aber meist durch ausgezeichnete Schauspielkunst gekonnt untermalt wurden, so dass letzten Endes ein tolles Abendprogramm herausgesprungen ist und das Stück war ja auch bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Anschließend habe ich mich mit Andrew dem Australier getroffen. Fabian wollte eigentlich Downtown rocken, hat sich aber für den klassischen Apartment Rock entschieden. Tja, was habe ich mit dem Aussie angestellt. Ich lebe hier ja ein „Single- Biertrinker- Leben“ in meiner WG und da freut man sich, also ich, natürlich über jede Gesellschaft am Zapfhahn. Die Gesellschaft war an diesem Abend sehr angenehm und intensiv. Als im Duke das Licht aus ging hatten wir ganz schön einen sitzen. Mein Englisch war inzwischen fast akzentfrei, …soweit ich mich erinnern kann.

Im weit entfernten Deutschland begab sich zu jener Zeit ein großer Teil meines Freundeskreises in die heiß geliebten Laufschuhe. Herzlichsten Glückwunsch an alle Läufer, ich habe Eure Ergebnisse schon studiert. Besonderen Glückwunsch geht an alle, die in der 12km Frauenwertung siebente geworden sind! Am Sonntag wollte ich dann eigentlich in unseren dunklen und kalten Trainingsraum gehen. Da wir hier aber seit Wochen dieses ekelhaft schöne Herbstwetter haben und die Sonne auf meiner Haut brannte, habe ich die Motivation des Magdeburg Marathons genutzt und habe erstmals seit 4 Monaten nach meinem Unfall die Laufschuhe wieder angezogen. Ja und was soll ich sagen: I’m back on the track! Das ist mein persönliches Highlight des Wochenendes! Nach 45 Minuten schliff zwar meine Zunge auf dem Boden, aber es ist ja nur der Anfang.

Am Abend folgte dann die zweite Kür auf dem Eis. Wir waren diesmal zusammen in der Arena. Fabian hat meine Rolle als Newcommer übernommen und ich habe mit meiner Erfahrung den Alten Hasen gespielt. Oh Mann, was haben wir gefeiert. Fabian schien seine Erfahrung vom Canadian Barn Dance mit einbringen zu wollen und schritt über das Eis. Er hat auch die wahrscheinlich undankbarste Rolle, wenn man nicht skaten kann, des Liberos übernommen. Ich sah nicht viel besser aus, möchte aber betonen, dass ich viel schneller war als beim letzten Mal. Mir ist sogar hin und wieder eine enge Kurve geglückt, allerdings ging es mit dem Bremsen bergab, auch wenn ich zweimal versucht habe durch den Abwurf von Ballast, in Form meines Schlägers, die Situation zu retten. Aber sind wir mal ehrlich: Wenn wir in einem Jahr in der NHL spielen, fragt keiner mehr danach wie wir angefangen haben und was letzten Endes zählt sind die Tore! Ja Mister 100% hat wieder zugeschlagen! Zwei Tore in zwei Spielen, das kann sich sehen lassen.

Wer sich fragt warum auch auf Fabians Seite ständig von Sport gesprochen wird, der sollte wissen, das Sport uns hier über Wasser hält, denn ansonsten ist hier nicht viel los mit dem Leben mit nach der Uni. Ins Wasser ging es dann auch wieder am Montagabend. Wir, das Kinesiology Team, haben das vermeintlich schwerste Spiel der Saison gegen die bis dahin ungeschlagenen Buffalos bestritten. Wir haben 8:3 gewonnen. Na ja Sportstudenten eben J! Damit gehen wir als ungeschlagener Meister in die Play Off’s.

Das war unser Wochenende …!

Monday, October 17, 2005


Rennrad günstig abzugeben!
Howdy folks, hier nur ein kleiner Bericht zu meinen ersten Schritten auf dem Eis und dem Beginn einer großen Ice-Hockey Karriere! Ich habe im ersten Spiel gleich ein Tor geschossen und der Puck liegt hier auf meinem Nachttisch! Ich werde wohl das Rad an den Nagel hängen müssen!

Ice Hockey ist so schnell, das ist echt Wahnsinn und wenn man das erste Mal auf den Schlittletten steht, dann macht es das zudem 1000-mal interessanter. Ich habe das Equipment von einem meiner Schwimmer bekommen. Die Schützer waren auch noch lecker feucht vom letzten Schweiß, der allerdings nicht meinen Poren entfleucht ist. Erst habe ich mich geekelt, aber schließlich habe ich mir eingeredet, dass ich, wenn ich es eklig finde, noch nicht reif für den Männersport bin. Also rein und schnell über den alten Schweiß drüberschwitzen. Es dauert schon eine halbe Stunde bis man alles an hat und wiegt dann etwa 130kg.
Die anderen sind dann gleich auf das Eis und ich habe meine ersten vorsichtigen Runden gedreht. Man hat es mir angesehen! Was? Alles! 'Schön einen Fuß vor den anderen'; 'Hoffentlich rennt mich keiner um'; 'Oh Mann, die gucken bestimmt schon alle'; 'Ob ich nachher auch laufen muss?'; 'Vielleicht brauchen sie noch einen Keeper?'; 'Wo ist eigentlich der Puck?'; 'Hoffentlich sehen ich ihn, bevor er mich trifft'. Das ist nur ein kleiner Auszug aus meinem Gedankenirrgarten. Dann ging es los. Gewechselt wird etwa alle drei Minuten, weil man einfach schlag-alle ist. Ich fand mich gar nicht so schlecht und meine Gegner haben schnell ihre Angriffe auf mich reduziert, als sie merkten, dass ich nicht bluffe, sondern echt ne Null bin.
Insgesamt bin ich nur acht Mal, oder so, gestürzt. Das bedeutet aber nur, dass ich in den anderen 176 Fällen immer noch die Bande oder einen anderen Spieler greifen konnte. Es war echt Spaß und die Geduld meiner Mitspieler und das Mitgefühl meiner Gegenspieler ging soweit, dass mir sogar ein Gegenspieler zugezwinkert hat und für mich einen Puck durchgelassen hat. Ich habe es aber versaut.
Dann kam aber das letzte Drittel. Ich nehme mal an, ich habe die anderen durch meine Ausdauer klein bekommen, auf jeden Fall siegt Miller im Zweikampf gegen LaCrouso; Setzt sich auf der linken Seite durch; dribbelt hinter das Tor; Finte links, Finte rechts; Pass in den Torraum; da steht Kratzenstein; Volley!!!; was für'n Hammer!!!, TOOOOOOOOOOOR!; SENSATIONELL!!! Erstes Tor im ersten Spiel! Mister 100%! Das wollen die Fans sehen! Da kann man auch mal über die 2, oder 20 versiebten Chancen hinwegsehen. Ich glaube wir haben verloren, aber egal, ich habe gewonnen! Den Puck durfte ich behalten, oder zumindest hat Kyle mir ihn zu gesteckt.

Wednesday, October 12, 2005


Vancouver, 07.oct 2005

Vancouver, B.C.

Am Montag war Thanksgiving in Kanada und damit ein langes Wochenende. Wir haben es genutzt, um die angeblich schönste Stadt der Welt anzuschauen: Vancouver B.C.. Vancouver ist zwischen 1000 und 1300 Kilometern von Lethbridge entfernt, je nach dem, wo man lang fährt. Dieser Umstand macht es unvermeidlich, auch über die Hin- und Rückfahrt zu schreiben. Wir haben uns im Vorfeld ein Auto gemietet, ein so genanntes Mietauto. Freitag haben wir blau gemacht und sind um 5.30 a.m. nach Vancouver aufgebrochen.

Hinzu sind wir erst nach Calgary gefahren und anschließend gerade in den Westen, nach Vancouver. Hinter Calgary ging es dann endlich in die Rockies. Die Sonne war inzwischen auch da. Canada hat ca. 30 Millionen Einwohner. Deutschland hat etwas mehr als 80 Millionen und ist nur ein Sechstel so groß, wie der Bundesstaat Alberta. Das sind die Fakten, die euch die Bevölkerungsdichte entlang der Strecke veranschaulichen sollen. Also alle 70 bis 100 Kilometer kommt mal ein Ort, ansonsten ist alles ziemlich ruhig. Ich hatte eigentlich enge Bergpässe erwartet, aber die Kanadier haben auf den ersten 300 Kilometern durch die Rockies einen vierspurigen Highway gebaut, auf dem täglich hunderte Trucks unterwegs sind. Das ist echt geil wie die Sammey’s da lang donnern. 130km/h , 50m lang und seit zwei Tagen ohne Schlaf unterwegs. Noch imposanter sind die Güterzüge: 1,5 – 2 km lang, 6km/h und quälen sich die Rockies hoch und runter. Wir selber sind mit einem Ford Taurus, 3.0l, automatic unterwegs, immer am Tempolimit.

Mal abgesehen von dem ganzen logistischen Wunder, waren die Naturschauspiele noch beeindruckender. Wir haben in den 14 Stunden Fahrt alle Jahreszeiten durchquert.


Es hat geschneit, geregnet und zwischendurch schien es auch mal Sommer zu werden. Es war echt toll. Die Temperaturen variierten von „T-Shirt-warm“ bis „alles-an-und-noch-zu-kalt“. Die Landschaft veränderte sich hinter jeder Kurve, was bedeutet, dass wir bei durchschnittlich zwei Kurven pro zehn Kilometer, etwa 260 verschiedenen Landschaften gesehen haben. Toll wa? Die Bilder sollen mal ihren Teil erzählen.


Unser erstes Ziel war Abbotsford, wo meine supernette entfernte Tante Ruth (ja, klein ist die Welt!) uns willkommen hieß. Wir haben königlich residiert und sind am Sonnabend auch gleich weiter ins 70 Kilometer entfernte Vancouver gefahren.

Tja, was macht Vancouver so einzigartig? Es ist eine Stadt voller Gegensätze. Auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite stehen die Berge. Wer vielleicht Trondheim kennt, der weiß wie es dort in etwa aussieht. 2 Millionen Einwohner haben ihre Häuser auf den umliegenden Hügeln errichtet. Das sieht echt Wahnsinn aus und mitten drin sticht Vancouver Downtown empor. Direkt am Hafen stehen im angesagten Viertel riesige, gläserne Hochhäuser. Alles ist sauber und gepflegt, es gibt viel Grün, aber seht einfach selbst.

Wir sind gleich auf den Habour Center Tower gefahren und haben uns einen Überblick verschafft. Schaut genau auf das Bild und nehmt zur Not auch mal die Lupe

Ich kann schon mal vorweg nehmen, dass wir am Wochenende ca. 500 Bilder geschossen haben und es sind nur so „wenig“, weil am Samstag nach wenigen Stunden die Akkus leer waren, sonst wären wir wahrscheinlich im vierstelligen Bereich gelandet.

Am Abend wollten wir noch Chinatown besichtigen und sind auf dem Weg dorthin auf die falsche Straße geraten. In Vancouver Downtown gibt es ein oder zwei Straßen, die man wirklich meiden sollte, vor allem wenn es dunkel wird. Man kann die Gesichter, die wir dort gesehen haben leicht als asozial beschreiben. Ich würde aber sagen, dass ich sie vor allem traurig fand. So etwas kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. Dort war alles vereint, womit man sein Leben lang nichts zu tun haben möchte.


Ich fand es gut auch zu sehen, das nicht alles eitel Sonnenschein in Vancouver ist, was die Stadt ja irgendwie auch wieder realistischer gemacht hat. Wir haben die Straße schnell verlassen und Chinatown blieb uns für diesen Abend verborgen. Na ja, wir hatten eh keine Bilder mehr!
Der Bruder eines Wasserballfreundes, ach nebenbei: das habe ich ja noch gar nicht erzählt. Ich bin jetzt im Wasserballteam! Und im nächsten Jahr zieh ich Rossi ab! Auf jeden Fall hat der Bruder uns noch zu einem Konzert locken wollen, aber dafür waren wir zu alle. Dave haben wir am Sonntag getroffen und er hat uns ein paar Orte außerhalb Downtowns gezeigt. Das war ein echt cooler Tag mit ihm, Danke Dave! Wir haben alle Strände abgeklappert, er hat uns die Uni gezeigt und schließlich auch noch den Commercial Drive, wo es das beste Sushi ever gab!
Ach ja, wir hatten ja noch Chinatown offen. Das haben wir uns gleich noch am Sonntag morgen angeschaut. Ein Land in einer Stadt. Man hört kein Wort Englisch und sieht nur einen Haufen kleiner Menschen in Kisten und Säcken mit merkwürdigem "Essen" oder was das auch immer sein sollte herumkramen. Ich fand es toll, dass alles so schon bunt war, wodurch das ganze Viertel sehr lebendig wirkte. Ja das war Chinatown. Little China in Vancoucer.






Abends haben wir von Ruth noch unseren Turkey bekommen
und wollen es an dieser Stelle ruhig noch mal offiziell machen:
Hey Ruth, das war echt toll bei Dir! Danke für Alles!
Es ist schon wieder ganz schön viel geschrieben worden und darum möchte ich die Rückfahrt kurz fassen, was nicht schwer ist, denn sie war 400 km kürzer. Stellt euch einfach vor, ihr fahrt 1000 Kilometer Landstraße durch die Rockies. Wir haben immer noch keinen Bären getroffen. Es war toll und auch echt hart.

Manchmal sagen Bilder einfach mehr ….




Stefan

PS: Bleibt noch zu klären, ob es wirklich die schönste Stadt ist. Es ist mit Sicherheit eine der schönsten Städte der Welt,... da geh ich mit!



Ich hänge einfach mal ein paar unkommentierte Bilder hinten dran ...



Monday, October 03, 2005

Crownest (Alberta, Canada), 2005

Ich finde es echt schwer den Schwerpunkt des Wochenendes zu definieren. Soll ich mich für Ferienlager 2005, oder die Schlammschlacht vom Coleman Creek entscheiden. Grübel, grübel, …, o.k., da ich ja ein Kerl bin und Einsauen im Alter von 25 Jahren immer noch fetzt, entscheide ich mich die zweite Variante und hier kommt mein Blog:


Die Schlammschlacht vom Coleman – Creek

Egal wie, ich war doch tatsächlich noch mal im Ferienlager und bei allem was ich nun schreiben werde, möchte ich vorweg nehmen, dass ich ja keiner Religion angehöre und hoffentlich amüsant formulierte Bemerkungen über das kirchliche Umfeld lediglich dem Wohlbefinden der Leseraugen dienen und keineswegs respektlos gemeint sind!

Das Base-Camp-2005, so lautet der offizielle Name, ist eine Art Abenteuer Camp, welches von dem Christenverband organisiert wurde. Fabian hatte davon Wind bekommen und da wir ja weiterhin auf solche Events angewiesen sind, haben wir uns dafür angemeldet. Wir sind jedoch recht skeptisch an die Sache heran getreten, weil nicht ganz klar war, ob wir dort vielleicht im Religionsunterricht landen.

Crownest hieß der Ort, also heißt er immer noch …, und liegt 1 ½ Stunden westlich von Lethbridge. Die Kirchengemeinde hat dort in einem Waldstück, in der Pampa ein Jugendcamp, in welchem wir vom Freitag bis heute, also Sonntag gehaust haben. Crownest liegt in einer riesigen Kohleförderregion, die dementsprechend in ihrer Infrastruktur und Namensgebung geprägt ist. Das heißt nicht, dass alle Häuser schwarz sind, die Orte Namen wie Kachelofen, oder Kohlesack haben, nein, ein paar Einfamilienhütten haben sich mühsam zusammen gefunden und dem Ort Namen wie Coleman, oder Pinchers Creek gegeben. Alles in allem eine interessante Region in den Rockies!
Ja was geht so ab im Christen Camp? Das erste Mal haben wir vor der Abfahrt gebetet. Anscheinend hatten alle die Bitte um besseres Wetter gehört, nur der nicht, der es hören sollte. Beim nächsten Mal haben wir uns vorab für das Essen bedankt und selbst nach dem Essen waren wir dankbar dafür, dass wir das dreckige Geschirr abwaschen durften. Danke! Es war sehr interessant mal hinter die Kulissen dieses Lebens zu sehen. Ich meine, wer von Euch kann sich heute noch vorstellen, dass Jungs im linken und Mädchen im rechten Hausflügel schlafen? Also ich hätte gewusst, was ich nachts getan hätte wenn unser Lord mal nicht hingesehen hätte und meine Claudi nicht mal 30 Meter weit weg hinter einigen kalten Mauern gelegen hätte. Ganz allein. Einsam. Ohne mich! Zumindest war unser Pärchen artig und die anderen waren noch so jung, dass sie beim Einschlafen eh noch an andere Sachen gedacht haben. Die Abende wurden mit Themen bestückt. Am Freitag haben wir uns über Risiko und Glauben unterhalten und am Sonnabend haben wir Bruce Allmächtig (Jim Carry) gesehen und anschließend darüber gesprochen, was das mit Gott zu tun hat. Details würden so manche interessierte Leser von meiner Seite vertreiben, also soll es hierzu reichen.
Auf zur Schlacht vom Coleman Creek !!! Am Sonnabend waren wir mit acht Leuten mit den Mountainbikes unterwegs. Meins war auf jeden Fall drei Nummern zu klein. Nach dem ersten Blick am Morgen aus dem Fenster war ich erstmal gegen alles und vor allem gegen Radfahren. Es hatte in der Nacht durchgeregnet. Wir sind trotzdem losgefahren und haben die ersten Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Dan war unser Anführer und meines Erachtens ein versierter Downhill biker mit entsprechendem Equipment. Die Strecke war teilweise total aufgeweicht und von tiefen Fahrspuren durchzogen. Wie tief diese und andere Schlammlöcher waren, könnt Ihr selbst sehen. Irgendwann hatte es jeden erwischt und wir gelangten an den Punkt, wo man einfach nichts mehr zu verlieren hatte. Danke an North Face und Jack Wolfskin ihr habt eure Sache gut gemacht! Meine Klamotten sind auch wieder sauber!

Neben den Schlammexzessen und Flussüberquerungen gab es auch technisch sehr (!!!) anspruchsvolle Etappen, die echt Spaß gemacht haben. Unser Tagesziel haben wir nicht erreicht, weil nicht jeder gewillt war, per Rad durch einen Fluss zu fahren. Es war trotzdem echt Klasse!

Zum Sonntag vielleicht noch soviel: Da macht man sich Sorgen, nicht vom Bären aufgefressen zu werden und dann kommt so ein blöder Hund! Ja, ich hatte die Hosen voll! Wir waren morgens ne Runde vorm Frühstück in B.C. (British Columbia) Rad fahren. Auf dem Rückweg hat sich uns der besagte Hund in den Weg gestellt und es gab nur diese eine Straße zum Haus. Wir haben vier Anläufe gebraucht, um an ihm vorbeizukommen. Fabian ist einfach losgeschossen, da war ich schon 30Meter hinter ihm zurück. Damit hatte er den blöden Köter aufgescheucht , der dann pünktlich zu meinem Eintreffen wieder an der Straße war. Nach einem gemeinsamen zehn Meter Sprint ist dann meine Kette abgesprungen, worauf sich meine Geschwindigkeit schnell und gezielt dem Stillstand nährte. Dann habe ich erst den Hund angebrüllt, oder unseren Gastgeber um eine helfende Hand gebeten. Da bin ich mir nicht mehr so sicher, auf jeden Fall hätte er ja mal einen Blitz auf den Hund schicken können. Hat er aber nicht, stattdessen hat er meine Kette wieder aufgelegt und ich habe mir selbst geholfen.

Das war eine kurze Zusammenfassung vieler Eindrücke unseres Wochenendes! Der Text ist lang, darum einen Dank an alle geduldigen Leser!

Stefan